
Vom Tätowieren im Keller ihrer Eltern bis zur Eröffnung ihres ersten und bald zweiten Studios in ihrer Heimatstadt im Norden Schwedens spricht Emilia Lindgren mit uns über Hand-Poking, kreative Ausdrucksmöglichkeiten und wie es sich anfühlt, sich kopfüber in die Verfolgung seiner kreativen Träume zu stürzen.
Die 30-jährige leidenschaftliche Tätowiererin Emilia Lindgren eröffnete vor drei Jahren ihr weithin geschätztes Tattoo-Studio Flow, in dem alle Tattoos von Hand gestochen werden, einer alten Technik, die allgemein als Handpoking bekannt ist. Emilias künstlerischer Stil ist zart, minimalistisch und dennoch ausdrucksstark – eine charakteristische Kombination, die ihre Arbeit sofort erkennbar macht.

Die Mischung aus Subtilität und Exzentrizität spiegelt sich nicht nur in ihrer Kunst, sondern auch in ihrem persönlichen Stil wider. „Meine Kunst zeichnet sich durch Schlichtheit und Zeitlosigkeit aus, die sich in all meinen Ausdrucksformen widerspiegelt“, sagt Emilia und fügt hinzu: „Ich trage meine Kleidung gerne schlicht, da meine Haut bereits ihre eigene Geschichte erzählt. Ich bevorzuge klassische Stücke und Kombinationen wie Jeans, ein weißes T-Shirt und Sneakers – schlicht und zeitlos.“

Die Lust am Schaffen war der Auslöser für ihre unterschiedlichen Lebens- und Karriereentscheidungen, erklärt Emilia. Da sie immer mit einem Fuß im kreativen Bereich stand, erzählt sie uns, dass „der Übergang vom kreativen Hobby zur dauerhaften künstlerischen Verzierung der Haut von Menschen für mich sehr natürlich war. Kreativität war schon immer der Kern all meiner Aktivitäten, und das hat den Übergang sehr nahtlos gemacht.“

Wenn sie nicht tätowiert, findet Emilia ihre Ruhe in ihrer ungestörten kreativen Blase, in der Natur und in der Gegenwart Gleichgesinnter. „Ich bin überzeugt, dass unsere innere Welt unsere äußere Welt erschafft. Je mehr wir auf uns selbst achten, desto mehr bekommen wir zurück.“ Wenn sie über ihren Weg nachdenkt, spricht sie davon, wie sie Selbstzweifel überwunden und inneren Frieden gefunden hat, indem sie das oft verwendete und beliebte Mantra „Was sein soll, wird sein“ beherzigte. „Nachdem ich meine Denkweise geändert hatte, begann sich alles zum Besseren zu wenden“, sagt sie. „Jetzt habe ich gelernt, meine Fehler und Fehltritte zu schätzen und zu akzeptieren. Ich lebe jetzt das kreative, freudvolle und freie Leben, von dem ich immer geträumt habe, und dafür bin ich jeden Tag dankbar.“